Die Muskatnuss machte Banda Neira zur Gewürzinsel
Unterwegs auf der MS Artania steuern wir zwischen Papua-Neuguinea und den Philippinen die indonesische Insel Banda Neira an. Die lediglich 3 qkm große Insel ist zugleich die Hauptinsel der Molukken. Diese tragen aufgrund des hohen Aufkommens an Muskatnussbäumen und Gewürznelken auch den Beinamen „Gewürzinseln“.
Wir erreichen per Tenderboot den gleichnamigen Hauptort der Insel, der mit 7000 Einwohner zugleich der größte Ort der Inselgruppe ist. Wir sind sehr gespannt was dieses geschichtsträchtige Eiland zu bieten hat und sehen uns erst mal ein wenig um. Zu den Hochzeiten des Gewürzhandels stellte Banda Neira einen wichtigen Handelsplatz dar. So errichteten 1609 die Holländer zuerst das Fort Nassau, um dann 1611 ein noch größeres Fort, das Fort Belgica zu erbauen. Lediglich letzteres wurde restauriert – beide stehen jedoch Besuchern zu Besichtigungszwecken offen. Ein kleiner „Regierungspalast“ und zahlreiche weitere historische Gebäude und Monumente laden den interessierten Besucher zum Verweilen und Bestaunen ein. Detaillierte Infos dazu findet man auf der Tourismus-Seite der Lokalbehörden.

Fort Belgica auf Banda Neira
Land und Leute
Nachdem der kulturelle Pflichtteil der Insel nun abgehakt ist, kann man sich der nicht weniger interessante Kür hier zuwenden: Land und Leuten. Da dieses Kleinod hier noch weitgehend vom Massentourismus verschont blieb, sind die Menschen hier ausgesprochen freundlich, interessiert und redselig. Schnell kommt man mit Einheimischen ins Gespräch und erhält mit etwas Glück den ein oder anderen „Insider-Tipp“. Wir wurden auf einen Holzsteg hingewiesen, der etwa 100 Meter aufs Meer hinausführt. Auf den ersten Blick nicht wirklich reizvoll, jedoch lässt sich am Ende des Steges ein fantastischer Panorama-Blick auf die Insel erhaschen. Ein Fotomotiv, wie man es sich nicht besser vorstellen könnte.

Panorama-Blick auf Banda Neira
Die Riesenspinnen von Banda Neira
Eine weitere Besonderheit dieser Insel, sind die Spinnen. Hin und wieder tauchen am Wegesrand einheimische Spinnenarten auf, die sich allein schon größentechnisch deutlich von unseren Europäischen unterscheiden.

Riesenspinne auf Banda Neira
Den Höhepunkt bildet eine ganze Kolonie an ebensolchen, die ihre Netze zusammenlegen und über mehrere Bäume hinweg flechten. Daraus ergibt sich letztlich ein regelrechtes „Internet“ aus lauter „Intranetzen“ mit hunderten, wahrscheinlich tausenden von übergroßen Spinnen darin. Für jeden Spinnenphobiker eine absolute Herausforderung. Aber auch uns bleibt der Mund offen stehen bei diesem Anblick. So etwas in dieser Art hatten wir bei all unseren Reisen auch noch nicht zu Gesicht bekommen.
Das indonesische Tauchparadies
Wem das nichts ausmacht, dem sei dringend dazu geraten dieser wunderschönen, unberührten und naturbelassenen Insel einen Besuch abzustatten. Taucher finden auf Banda Neira das Paradies auf Erden wieder. Aufgrund der Abgeschiedenheit der Inseln und der Tiefe der Bandasee, ist das Wasser besonders klar. Sichtweiten von mindestens 30 m sind an der Tagesordnung und an einigen Tauchtagen können 50 m erreicht und sogar überschritten werden. Bandas Korallenriffe gehören zu den gesündesten weltweit. Als Dive Center machte Blue Motion äußerlich einen ganz guten Eindruck.