Die Aufgabe: möglichst viele TOP-Sights (zu Fuß) in möglichst kurzer Zeit
Eins vorweg: Man kann sich einen Monat in „BA“ aufhalten, es wird einem nicht langweilig werden. Wir haben vier Stunden! Als Ausgangspunkt nehmen wir den verkehrsintensivsten Punkt von Buenos Aires: Retiro. Hier befindet sich der Hauptbahnhof, der Omnibus-Bahnhof und eine Metrostation. Ums Eck liegen außerdem die Anlegestellen sowohl der Fähren, als auch der Kreuzfahrtschiffe. Einzig der Flughafen hatte wohl keinen Platz mehr dort. Der Retiro ist eine zentral gelegene Parkanlage, lang nicht so groß wie das Madrider Namensvetter-Original, aber wirklich schön. Direkt an der südlichsten Ecke beginnt die gut 1 km lange (!) Calle Florida. Diese Fußgängerzone entlang zu bummeln ist ein echter Genuss.

Casa Rosada, Buenos Aires
Außerdem führt sie einen praktischerweise quasi direkt auf die Plaza de Mayo, Argentiniens Herzstück. Hier liegen ringsherum zahlreiche prunkvolle Gebäude, darunter das Rathaus (Cabildo), die Kathedrale (in der einst schon der heutige Papst Franziskus wirkte) und auch die berühmte „Casa Rosada“. Vom Balkon des rosafarbenen Regierungsgebäudes ließen sich schon Perón mit seiner Frau Evita bejubeln. Wir laufen die Avenida de Mayo westwärts, was uns zum Café Tortoni führt. Das älteste und bekannteste Kaffeehaus Argentiniens wurde bereits 1825 eröffnet und hatte schon zahlreiche berühmte Besucher wie Hillary Clinton etc. Heutzutage ist es quasi immer gerammelt voll mit Touristen, was dem Charme leider ein wenig Abbruch tut.
Halbzeit unseres Buenos Aires-Rundgangs
Wir müssen uns ein wenig sputen. Bereits 200 Meter nach dem Kaffeehaus stehen wir auch schon auf der zweitbreitesten Straße der Welt, der Avenida 9 de Julio. Wir zählen teilweise bis zu elf Spuren – pro Fahrtrichtung! Fast automatisch läuft man sie nach Norden, denn man fühlt sich geradezu magisch angezogen vom riesigen „Obelisco“. Dieser gigantische Monolith muss natürlich herhalten für die klassischen Perspektivenspiel-Fotos. Auch die enormen pflanzlichen Buchstaben B und A taugen gut für ein Erinnerungsfoto.
Obelisk, Buenos Aires
Weiter geht’s in Richtung Norden zum Teatro Colón. Hier müssen wir uns entscheiden. Machen wir eine (empfehlenswerte) Führung durch Argentiniens berühmtestes Opernhaus? Oder verbringen wir die verbliebene Zeit mit der Suche nach Evitas Grab? Wir entscheiden uns für Letzteres und machen uns auf den Weg ins noble Stadtviertel Recoleta und seinem berühmten Friedhof.
Zusätzlicher Abstecher nach Recoleta
Der dortige „Cementerio“ ist eine regelrechte „Stadt der Toten“ mit rund 7000 imposanten Mausoleen. Die meisten sind beeindruckender als das Grab von Evita Duarte de Perón, trotzdem finden sich dort die meisten Besucher ein. Ein kleines bisschen Zeit bleibt noch die umliegenden Parkanlagen zu erkunden, aber schon der Besuch des dort gelegenen „Museo Nacional de Bellas Artes“ würde unseren Zeitplan sprengen. Eins ist sicher, vier Stunden sind bei Weitem zu kurz für eine Weltstadt mit soviel Zauber wie Buenos Aires.

Grabinschrift Eva Peron