Flam am Aurlandsfjord

Wie kommt es, dass ein Dorf mit rund 450 Einwohnern von über hundert Kreuzfahrschiffen pro Jahr besucht wird? Ein kurzer Blick zurück in die Geschichte gewährt Aufschluss darüber. Flam bedeutet soviel wie „kleine Ebene zwischen steilen Bergen“. Der Name passt. Jahrhundertelang war Flam ausschließlich über den Wasserweg des Aurlandsfjord erreichbar. Die umliegenden Felswände ragen nämlich über 800 Meter in die Höhe. Früh schon wurde Flam Ziel von Kreuzfahrtschiffen. Deshalb konnte sich hier von Anfang an eine touristische Infrastruktur etablieren. Die Sehenswürdigkeiten des Ortes selbst sind allerdings schnell abgehakt. Die örtliche Kirche stammt aus dem Jahre 1667. In dem urig-skandinavischen Wikinger-Pub Aegir Bryggeri in Hafennähe lassen prima sich lokale Bier-Sorten testen. Oberhalb des Freitheim Hotels laden hügelige Wanderpfade zu netten Ausblicken über Dorf und Fjord ein.

Flam am Aurlandsfjord

Flam am Aurlandsfjord

Die Flamsbana

Der eigentliche Höhepunkt in Flam aber ist ganzjährig ein anderer: die Flamsbana. Die Website der Bahnverbindung verspricht nicht weniger als „die schönste Zugreise der Welt“ – gekürt 2014 vom Lonely Planet. Das Bahnhofsgebäude samt Flamsbana-Museum befindet sich praktischerweise direkt am Hafen. Tickets sind nicht beliebig verfügbar, sondern müssen am Schalter oder vorab im Internet für ganz bestimmte Zeiten gebucht werden. Gerade, wenn man mit einem Kreuzfahrtschiff anlandet, empfiehlt sich eine frühe Online-Vorab-Buchung. Erfahrungsgemäß wollen wie immer alle zur selben Zeit das gleiche …

Blick aus der Flamsbana, Flam

Blick aus der Flamsbana, Flam

 

Die schönste Zugreise der Welt

Die Klassiker-Strecke Flam-Myrdal sind ungefähr 20 Kilometer, zurückgelegt in etwa 50 Minuten. Der Zug überwindet dabei den mehr als beachtlichen Höhenunterschied von 864 Metern! Steigungen von bis zu 55 % sind zu meistern. Fünf voneinander unabhängige Bremssysteme sorgen dabei für die Sicherheit der Insassen. Die vorbeiziehende Landschaft ist spektakulär! Die Strecke folgt größtenteils dem Fluss Flamselvi, der auch mehrfach überquert wird. Den Weg säumen tiefe Felsschluchten, steile Bergflanken und zahlreiche Wasserfälle. Am gewaltigsten hat der Zug sogar einen kurzen Aufenthalt: dem Kjosfossen. Zur Hauptreisezeit im Sommer unterstreichen übrigens zusätzlich Feen-Darstellerinnen die Mystik dieses sagenumwobenen Wasserfalls.

Kjosfossen-Wasserfall

Kjosfossen-Wasserfall

 

Endstation Myrdal

Am Endpunkt der Strecke im 866 m hoch gelegenen Myrdal hat man nun drei Möglichkeiten:

  • Umstieg und Weiterfahrt nach Bergen oder Oslo
  • Reguläre Rückfahrt mit der Flamsbana
  • Mit einem Mietfahrrad zurück nach Flam rollen lassen