Honduras – leidgeplagtes Land
Honduras hatte lange unter seinen instabilen Verhältnissen zu leiden. Von 1821 bis 1981 erlebte das Land sage und schreibe 159 Regierungen (also etwa 1 pro Jahr), 24 Kriege mit Nachbarn und 260 (!) bewaffnete Revolten. Lange Zeit war es eines der ärmsten Länder Lateinamerikas. Heute verzeichnet jedoch der Tourismus einen erfreulichen Aufschwung im Land. Auch wir dürfen mit einem Kreuzfahrt-Stopp daran teilhaben. Auf dem honduranischen Festland ist die Maya-Stätte Copán ein bedeutender Zeuge der Vergangenheit. In diversen Reservaten und Nationalparks stößt auch der Ökotourismus auf wachsendes Interesse. Allen voran sind es aber die Islas de la Bahía, die mit ihren Traumstränden die Besucher-Statistiken nach oben treiben.

Honduras-Mädchen
Die Islas de la Bahía
Die „Buchtinseln“ ca. 50 km vor der honduranischen Küste bestehen aus den drei Hauptinseln Roatan, Utila und Guanaja, sowie vielen weiteren kleinen Eilanden. Die Bewohner sind vor allem Mestizen, ihre Vorfahren waren Ureinwohner der Karibik und afrikanische Sklaven. Die herrlichen Strände und Korallenriffe der Buchtinseln zählen zu den schönsten der Welt und machen sie heutzutage zu einem beliebten Reiseziel und Tauchermekka.
Roatan
Touristisch wurde Roatan bekannt, nachdem Hurrikan „Mitch“ die Region 1998 heimgesucht hatte. Um Honduras zu helfen, förderte die Weltbank den Ausbau der Landebahn des örtlichen Flughafens. Größere Maschinen sollten als Impuls für den Tourismus die Möglichkeit zum Landen auf Roatan bekommen. Damals kamen viele US-Amerikaner, Kanadier und Engländer hierher, investierten in Hotel, Restaurants oder Tauchschulen. Dies führte zu einer regelrechten Anglifizierung Roatans.
Coxen Hole
Uns so trägt auch das heutige Kreuzfahrtziel einen englischen Namen: Coxen Hole (ca. 35.000 Einwohner). Die Inselhauptstadt von Roatan hat zwar eine gute touristische Infrastruktur wie Flughafen und Kreuzfahrtpier. Allerdings geizt das Städtchen mit eigenen Sehenswürdigkeiten. Die Highlights der Insel sind sowieso die Strände, die teilweise in privater Hand sind und entsprechend Eintritt kosten. In der Mahogany Bay, 10 km westlich, ist eine Privatinsel z. B. nur über den Flying Chair-Sessellift erreichbar (14 US-$, Stand: 2017). Im Prinzip ist fast der gesamte Tourismus der Insel massiv US-amerikanisch angehaucht. Schön, sicher, aber teuer und sofort bar in harten US-Dollar zu begleichen. Den Einheimischen bleiben die ungepflegten, aber kostenlosen öffentlichen Strände.

Müll-Strand in Coxen Hole, Honduras