Wir sind wieder einmal engagiert auf dem amerikanischen Kreuzfahrtschiff Crystal Serenity. Die Reise führt uns vom israelischen Eilat am Roten Meer über den Suezkanal nach Ashdod an der israelischen Mittelmeerküste. Glücklicherweise ist dort ein sogenannter Overnight-Stay in vorgesehen, so dass wir zwei volle Tage für Ausflüge zur Verfügung haben. Wir entscheiden uns für Jerusalem und Totes Meer und organisieren alles im Vorfeld.

Jersualem

Es gibt kaum eine geschichtsträchtigere Stadt auf der Welt als Jerusalem. Vor rund 5000 Jahren von König David gegründet ist sie für Juden, Christen und Muslime gleichermaßen von sehr großer Bedeutung. Jede der drei Weltreligionen verbindet mit dem Tempelberg ein wichtiges Ereignis.

 

Für Juden ist Jerusalem wichtig, weil Abraham bereit war, auf dem heutigen Tempelberg Gott seinen Sohn zu geben.

Für Christen ist Jerusalem wichtig, weil die Bibel erzählt, dass Jesus dort zum Tode verurteilt, gekreuzigt und begraben wurde.

Für Muslime ist Jerusalem wichtig, weil Mohammed dort seine Himmelsreise zu Allah angetreten haben soll. An dieser Stelle steht heute der Felsendom.

 

Klagemauer

Unsere erste Anlaufstelle bei unserer Tour Jerusalem und Totes Meer ist die Klagemauer, der „Heilige Gral“ des Judentums. Der Zugang ist für Nichtjuden problemlos möglich. Die Stätte wird natürlich stark frequentiert und viele Gläubige besuchen die Mauer um zu Beten und aufgeschriebene Gebete, Wünsche und Danksagungen in die Ritzen und Spalten der Mauer zu stecken.

Klagemauer

Klagemauer

 

Geheimtipp: Oberhalb der Klagemauer gibt es einen relativ schmalen und für die Öffentlichkeit zugänglichen „Balkon“ (Geodaten: http://ge0.me/4yeMKViokP/Bester_Blick_auf_Klage_und_Dom) der einen fantastischen Blick gewährt. Meines Erachtens die beste Stelle um Klagemauer und Felsendom schön auf ein Foto zu bekommen.

Blick auf Klagemauer und Tempeldom

Blick auf Klagemauer und Tempeldom

 

Felsendom & al-Aqṣā-Moschee

Grundsätzlich ist Nicht-Muslimen der Zugang zum Tempelberg untersagt und die Zugangskontrollen sind entsprechend streng.

Einzige Ausnahme ist in der Sommerzeit von Sonntag bis Donnerstag 7:30 – 11h & 13:30 – 14:30h (Winterzeit: 7:30 – 10h & 12:30 – 13:30h) außerhalb islamischer Feiertage über das Marokkanertor (Mughrabi Gate) bzw. der hölzernen Rampe vor der Klagemauer.

Ein Zugang in die Innenräume von Felsendom und al-Aqṣā-Moschee ist Nicht-Muslimen auch über diesen Weg nicht gestattet. Dennoch lohnt sich die Wartezeit auch für die Außenansicht! Offizielle Informationen hier.

Österreichisches Hospiz zur Heiligen Familie

Einen wunderschönen Blick auf den Tempelberg bekommt man am besten von der Dachterrasse des Österreichischen Hospizes aus. Inmitten des pulsierenden Lebens in den Straßen der Altstadt stellt das Österreichische Hospiz eine Oase der Ruhe dar. Erbaut im Stile eines Wiener Ringstraßenpalais lädt das Pilger-Hospiz zum Verweilen ein. Eine Tasse Kaffee im Garten des Wiener Kaffeehauses darf natürlich nicht fehlen.

Blick auf den Tempeldom vom Österreichischen Hospiz

Blick auf den Tempeldom vom Österreichischen Hospiz

 

Kreuzweg und Grabeskirche

Für Christen aus aller Welt bildet der Kreuzweg mit seinen 14 Stationen und die anschließende Grabeskirche die wohl wichtigste Anlaufstelle. Die meisten Stationen befinden sich entlang der Via Dolorosa und lassen sich vom Österreichischen Hospiz aus gut anlaufen.

Geheimtipp: Einige Stationen werden im Neuen Testament erwähnt, andere haben sich erst mit der Zeit etabliert. Die neunte Station, an der Jesus zum dritten Mal stürzte, gehört zu den neueren Traditionen. Es ist zudem die letzte Station vor dem Betreten der Grabeskirche. Dies wird auch der Grund sein, warum die meisten Leute schnell daran vorbeigehen. Wenn man die kleine Kapelle betritt und 5 Schekel bezahlt, kann man ein paar Steinstufen zu einem 2.000 Jahre alten unterirdischen Wasserbassin hinabsteigen. Hier spürt man einen Hauch des antiken Jerusalem. Fantastisch!

Wasserbassin

Wasserbassin

 

Der einfachste Weg dorthin ist über das Dach der Grabeskirche. Die Treppe zum Dach befindet sich in den Äthiopischen Kapellen, die rechts neben dem Haupteingang liegt.

St. Jakobus-Kathedrale

Direkt daneben befindet sich auch gleich noch die St. Jakobus-Kathedrale, die wichtigste Kirche des armenischen Volkes. Hier beginnt die Geschichte der berühmten Pilgerwege quer durch Europa nach Santiago de Compostela, deren Zeichen eine Jakobsmuschel ist. Ein etwas versteckter Souvenirshop befindet sich zwischen der Kapelle (IX. Station) und der St. Jakobus-Kathedrale. Betrieben wird dieser von armenischen Mönchen. Er ist besser ausgestattet und weit weniger touristisch als all die anderen in der Stadt.

Zionsberg

Nach Besichtigung der Grabeskirche machen wir uns noch auf den Weg zum Zions Berg. Der Berg selbst liegt außerhalb der Stadtmauer, aber historisch ist er ein Teil der Altstadt und verkörpert in gewissem Sinne auch die Essenz der Altstadt. Seine Hauptsehenswürdigkeiten: Davids Grab, der Ort des letzten Abendmahls und die Dormitio-Abtei. Der Zionsberg beherbergt auch viele Friedhöfe verschiedener christlicher Konfessionen. Auf dem römisch-katholischen Friedhof befindet sich die Ruhestätte Oskar Schindlers, des deutschen Industriellen, der über tausend Juden vor den Nazis rettete.

Ölberg

Auch dem „Mount Olive“ statten wir noch einen kleinen Besuch ab. Auf dem Weg dorthin passieren wir noch zahlreiche weitere Gedenkstätten, bevor wir den berühmten Aussichtspunkt erreichen. Die wohl meisten Bilder von Jerusalem dürften wohl von hier aus gemacht worden sein.

Blick vom Ölberg auf Jerusalem

Blick vom Ölberg auf Jerusalem

 

Yehuda Market

Abends bezogen wir unser Hotel außerhalb der Altstadt Jerusalems. Für ein abendliches Abschluss-Bier wurde uns die Gegend um den Yehuda Market empfohlen. Ein schönes Ausgeh- und Vergnügungsviertel bei der die Uhrzeit schnell in Vergessenheit geraten kann.

Yehuda Markt in Jerusalem

Yehuda Markt in Jerusalem

 

 

Totes Meer

Unser zweiter Tag ist dem Toten Meer gewidmet. Auf einer Reise durch Israel darf ein Trip nach Jerusalem und Totes Meer nicht fehlen, er wird Dich Dein Leben lang begleiten. Um die Touristenströme etwas zu vermeiden reisen wir bereits früh morgens an und begeben uns zum Kalia Beach (Eintritt: ca. 14 €).

Der tiefstgelegene See der Welt ist ein abflussloser See, der 428 Meter und dem Meeresspiegel liegt. Gespeist wird er vom Jordan und grenzt an Jordanien, Israel und das Westjordanland. Der Salzgehalt liegt bei rund 28% (zum Vergleich: das Mittelmeer hat einen durchschnittlichen Salzgehalt von 3,8%).

Tiefste begehbare Stelle der Welt

Das hat natürlich die allgemein bekannte Auswirkung des Nicht-Untergehens. Wir wagen uns in die Fluten und stellen fest: selbst in einer sitzenden Position trägt das Wasser einen stetig an der Oberfläche. Ein Brustschwimmen ist kaum möglich, da der Körper zu weit nach oben gedrückt wird. Wasserspritzer in Mund oder gar Auge sind äußerst unangenehm. Auch kleinere Wunden am Körper erinnern einen schnell an den hohen Salzgehalt. Im Großen und Ganzen jedoch ist es eine tolle Erfahrung, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Obligatorisch ist natürlich auch die Einbalsamierung mit dem Schlamm des Toten Meeres, um seiner Haut eine Jungkur zu gönnen.

Baden im Toten Meer

Baden im Toten Meer

Wir beschließen den Tag in der wohl tiefsten Bar der Welt. Cheers!

Die tiefste Bar der Welt am Toten Meer

Die tiefste Bar der Welt am Toten Meer