Abschnitt Papua-Neuguinea unserer Melanesien-Expeditions-Kreuzfahrt

Eine Expeditions-Kreuzfahrt kombiniert auf geniale Weise 5-Sterne-Luxus mit echtem Abenteuer. Ja, das funktioniert! Von rund 50 Kreuzfahrt-Engagements landet die Melanesien-Reise auf MS Hanseatic unangefochten auf unserem persönlichen Platz 1. Wir berichten hier chronologisch von dieser außergewöhnlichen Südsee-Exotik in einzelnen nach Regionen geordneten Blog-Beiträgen:
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02.05. – Madang – Papua Neuguinea

Fast wie bestellt weicht morgendlicher Regenschauer dem beginnenden Sonnenschein in Papua Neuguinea. Gleich hinter dem Hafen passieren wir die Stadt, die etwa 30.000 Einwohner zählt und Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz ist. Ihre Gründung geht auf die deutsche Kolonialzeit zurück. 1910 wurde sie unter dem Namen Friedrich-Wilhelms-Hafen an der heutigen Stelle gegründet, nach dem verlorenen 1. Weltkrieg von Australien als Treuhandsgebiet übernommen.

Die Küstensiedlung Bilbil

Unser erstes Ziel ist die kleine Küstensiedlung Bilbil, die wir nach etwa halbstündiger Fahrt durch Tropenwald, unterbrochen von Pflanzungen, erreichen. Nachdem wir uns die mit Händen gefertigten Töpferwaren angeschaut haben, folgt ein so genanntes „sing-sing“, eine für Papua Neuguinea typische, mit Gesang begleitete Tanzform. Uns beeindrucken besonders die fantasievolle Bekleidung aus Naturmaterial, der traditionelle Schmuck aus Muscheln, Schweine- und Hundezähnen sowie die prächtige Kopfbedeckung mit Segelmotiven und Federschmuck. Nach etwa einstündigem Aufenthalt fahren wir zurück in die Stadt zum Besuch des Madang-Museums mit eindrucksvollen, meist aus Holz gefertigten Exponaten, in denen sich Kulturen der Umgebung widerspiegeln wie beispielsweise Schlitztrommeln, Masken und Götterfiguren.

Frau auf der Insel Tuam, Papua-Neuguinea

Frau auf der Insel Tuam, Papua-Neuguinea

 

Der Leuchtturm

Anschließend machen wir einen Abstecher zum Coastwatchers Memorial, einem 30 m hohen Monument, das einem Leuchtturm ähnelt und an einen Beobachtungsposten während des 2. Weltkrieges erinnert. Zum Abschluß der Rundfahrt besuchen wir noch den Markt, der mit seinen überdachten Ständen ein weites Areal einnimmt. Das Angebot erstreckt sich von getragenen Textilien bis zu einer unglaublichen Auswahl an tropischem Gemüse, Früchten und Gewürzen.

Coastwatchers Memorial in Madang, Papua Neuguinea

Coastwatchers Memorial in Madang, Papua Neuguinea

 

03.05. – Insel Tuam (Siassi-Inseln) Papua Neuguinea

Die Schönwetterperiode scheint durch das gestrige Gewittertief nur kurzfristig unterbrochen gewesen zu sein. Gegen 8:00 erreichen wir bei fast wolkenlosem Himmel unsere Ankerposition vor der kleinen Insel Tuam, die zum Siassi-Archipel gehört. Diese Inselgruppe befindet sich südlich der beiden Inseln Umboi Island und New Britain, getrennt durch die Vitiaz-Straße, vor der Nordküste von Papua Neuguinea. Eine halbe Stunde später kann mit dem Ausbooten der Zodiacs begonnen werden. Wieder erblicken wir eine mit Kokospalmen und Laubbäumen dicht bewaldete Insel, die einem Tropenparadies nahe kommt. An der Landestelle wird uns von den Dorfbewohnern bereits ein freundlicher Empfang bereitet. Zunächst versammeln wir uns auf einem etwas höher gelegenen Platz, um gegen 9:30 gemeinsam in die etwa 300 m entfernte Siedlung zu wandern, die einem Straßendorf parallel verlaufend zur Küste gleicht. Beide Seiten der recht breiten Straße sind mit Blumenrabatten gesäumt, dahinter liegen Häuser in traditioneller Bauart und aus modernem Material gebaut.

Einheimischen-Siedlung, Papua-Neuguinea

Einheimischen-Siedlung, Papua-Neuguinea

 

Einrichtung einer kleinen Ambulanz

Gegen 10:30 versammeln wir uns auf dem zentralen Dorfplatz, um wieder einer Begrüßungszeremonie beizuwohnen. Nach einleitenden Worten des Dorfvorstehers bedankt sich der Kapitän und überreicht ein Paket mit Lehrmaterial für die Schule und Sporttrikots. Dann folgen gleichzeitig zwei Tanzvorführungen in traditioneller Kleidung aus Naturmaterial und fantasievollen Kopfbedeckungen – ähnlich wie gestern beim „sing-sing“ in Bilbil. Uns beeindruckt auch die Sauberkeit der kleinen Siedlung, die mit durchgehenden Zäunen aus Kokoswedeln vor dem Wind vom Meer geschützt ist. Währenddessen richtet der Bordarzt eine kleine Ambulanz ein, um Krankheitsfälle zu behandeln. Während der nächsten 2 Stunden finden sich von den etwa 400 Dorfbewohnern 60 Patienten ein, meistens mit orthopädischen Leiden und Hautverletzungen. Eine Geste unserer Schiffsleitung durch den Bordarzt, die den Dorfbewohner sicher in dankbarer Erinnerung bleibt!

Kurz vor der rituellen Tanzvorführung als Begrüßung

Kurz vor der rituellen Tanzvorführung als Begrüßung

 

Bis zur Abfahrt des letzten Zodiacs um 13:30 bleibt noch genügend Zeit zum Baden und Schnorcheln im 30° C warmem Wasser. Um 14:00 verlassen wir unsere Position und nehmen Kurs auf das 247 sm entfernte Kopar, unser morgiges Ziel.

 

04.05. – Kopar, Sepik-Fluß – Papua Neuguinea

Heute erwartet uns ein außergewöhnlicher Expeditionstag, die Mündung des Sepik-Rivers, mit 1.126 km der längste Fluß von Papua-Neuguinea. Der Sepik (dt. veraltet: Kaiserin-Augusta-Fluss) entspringt in den zentralen Gebirgszügen zwischen Papua (Provinz von Indonesien) und Papua-Neuguinea und hat ein riesiges Einzugsgebiet von 100.243km. Im Unterlauf erstreckt sich ähnlich wie beim Amazonas ein bis zu 70 km breites Überschwemmungsgebiet.

Die Karkar Insel in Papua-Neuguinea

Gegen 6:00 hatten wir die Karkar Insel mit dem 1.832 hohen Vulkan passiert, der immer noch aktiv ist. Die Nähe des Flusses spüren wir an der zunehmenden Trübung des Wassers. Zwei Stunden später erreichen wir unsere Ankerposition vor der Mündung des Sepik-Flusses, und um 8:45 kann mit der Ausbootung der 1. Gruppe begonnen werden. Da mit den Zodiacs gegen den Strom gefahren werden muß, verlängert sich die Fahrzeit auf etwa 40 Minuten. Nach einer Linksbiegung erblicken wir am rechten Ufer ein kleines Straßendorf, umgeben von Überschwemmungswäldern. Wie in den letzten Tagen warten wir, bis auch die letzten Gäste zum offiziellen Empfang eingetroffen sind.

Dorf Kopar, Papua-Neuguinea

Dorf Kopar, Papua-Neuguinea

 

Festumzug im Dorf

Nach einer kurzen Begrüßungsrede des Dorfvorstehers überreicht Herr Walter ein Paket mit Schulmaterial, das dankbar entgegen genommen wird. Kurz darauf beginnt ein prächtiger Umzug von etwa 20 Teilnehmern, die in einer Zweierreihe ein symbolhaftes Boot tragen, dessen Ende einem Krokodilschwanz gleicht. Farbenprächtig auch die die Bekleidung der begleitenden Teilnehmer mit fantasievollem Kopfschmuck. Etwa eine halbe Stunde dauert der Umzug, danach bleibt noch genügend Zeit, um die kunstvollen Handwerksarbeiten zu betrachten, die als Souvenirs angeboten werden.

Umzug als Begrüßungszeremonie

Umzug als Begrüßungszeremonie

 

Zodiak-Tour in den Sepik-Fluß

Gegen 10:45 treffen wir uns wieder an der Landestelle, um an einer Zodiac-Exkursion entlang eines kleinen Verbindungsarmes zwischen einer Flußschleife des Sepik-Flusses teilzunehmen. Nur wenige hundert Meter flussaufwärts biegen wir rechts in die kleine, kaum erkennbare Mündung ein und befinden schon im dichten Dschungel. Wie im Mündungsgebiet des Amazonas durchqueren wir einen Überschwemmungswald. Hier dominieren aber stachelbewehrte Sago- und etwas kleinere stammlose Nypapalmen. Meist schließt sich das Blätterdach aus mächtigen Palmwedeln über uns, das Schutz vor der intensiven Tropensonne bietet. Wegen der Mittagshitze lassen sich außer einigen Kakadus kaum andere Vogelarten blicken.

Einfahrt in den Sepik Fluß

Einfahrt in den Sepik Fluß

Fahrt durch den Sepik Fluß

Fahrt entlang des Sepik Fluß

 

Nach Rückkehr der letzten Zodias gegen 17:30 wird eine halbe Stunde später der Anker gelichtet, und wir nehmen Kurs auf Jayapura, um bei einem technischen Stop unser Schiff durch indonesische Behörden einklarieren zu lassen.

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