Puerto Madryn und Umgebung
Wir erreichen den Hafen der 80.000-Einwohner-Stadt Puerto Madryn. Uns stehen für diesen Ort 1 ½ Tage zur Verfügung. Was also tun in dieser von walisischen Einwohnern 1865 gegründeten Siedlung? Wir verschaffen uns erst einmal einen Überblick und schnell wird deutlich: Der Badeort mit seinem milden Klima und über 5 Kilometer langen Sandstränden hat selber relativ wenig an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Alles hier ist architektonisch sehr modern, Historisches sucht man vergeblich. Ein wenig flanieren kann man zum einen entlang der Avenida Guillermo Rawson mit seinen zahlreichen Geschäften im Zentrum. Zum anderen laden die vielen Restaurants und Strandbuden entlang des Boulevard Almirante Brown (parallel zur Uferpromenade) zum Verweilen ein.
Die Wassertemperatur ist verglichen mit den nördlichen Provinzen um Buenos Aires etwas höher, so dass sich ein Strandaufenthalt hier durchaus anbietet. Auch als Tauchmetropole mit seinem ruhigem, tiefblauen, transparenten Wasser hat sich Puerto Madryn weltweit einen Namen gemacht.

Am Strand von Puerto Madryn
Ein lohnenswertes Ganztags-Ausflugsziel bietet die nördlich gelegene Halbinsel Valdes (UNESCO-Weltnaturerbe), die uns einen eigenen Blog-Beitrag wert ist.
Radtour nach Punta Loma
Für heute tendieren wir schließlich zu einer Radtour zur ca. 17 km entfernten Seelöwenkolonie Punta Loma, was sich als Highlight entpuppen sollte. In einigen der Tauch-Shops an der Uferpromenade lassen sich für dieses Vorhaben bequem Räder für ca. 12 $/4 Stunden anmieten. Entlang des Golfo Nuevo bewegen wir uns relativ zügig raus aus der Stadt in Richtung Süden. Direkt am Stadtausgang befindet sich noch ein kleines Kap mit einer Kapelle und einem Aussichtspunkt, das uns einen sehr schönen Blick zurück zur Stadt gewährt. Nach etwa 5 Kilometer bereits bekommt man deutlich die Einsamkeit Patagoniens zu spüren. Entlang traumhaft schöner Wege dringen wir vor in die Weite und Stille der Hochebene. In dieser Region kann man die wunderschöne Kombination von Stränden, Meer, Dünen, Wüste, Flora und Fauna bewundern.

Mit dem Rad von Puerto Madryn nach Punta Loma
Starker Gegenwind kurz vor dem Ziel
Etwa 5 Kilometer vor dem Ziel weicht die Teerstraße einem Kiesweg. Bei starkem Wind kann es spätestens ab hier etwas beschwerlich werden. Auch wir sind davon betroffen, lassen uns aber nicht abschrecken und strampeln uns durch bis zum Ziel. Dort angekommen stellen wir die Räder erst einmal ab und laufen die restlichen 300 Meter zum Aussichtspunkt. Ein überwältigender Anblick von schroffen Felsformationen entlang der Steilküste bietet sich uns. Die Seelöwen kann man zu Hunderten in der abgeschiedenen Bucht beim Faulenzen beobachten. Klarer Himmel vorausgesetzt, dient dies als hervorragendes Fotomotiv. Nach etwa einer Stunde Aufenthalt lassen wir uns dank kräftigen Rückenwindes bequem wieder Richtung Puerto Madryn „zurückschieben“. Ein tolles Erlebnis!

Seelöwenkolonie in Punta Loma

Die Küste von Punta Loma