Punta del Este, die „Spitze des Ostens“

„Punta“, wie man kurz sagt, ist wahrlich das Monte Carlo Südamerikas. Der internationale Jet-Set hat das 10.000-Einwohner-Städtchen vor geraumer Zeit für sich entdeckt. Und so sieht man immer wieder Promis wie Paparazzi zwischen den ganzen Boutiquen und Luxushotels. Zur Hochsaison von Mitte Dezember bis Mitte März fallen außerdem alljährlich hunderttausende Touristen ein, vor allem Argentinier und US-Amerikaner. Als beliebter Badeort ist Punta del Este sehr sauber und sicher und hat daher aber auch ein deutlich erhöhtes Preisniveau.

Eine Umrundung der Halbinsel-Spitze ist eigentlich Pflicht. Sei es nun flanierend, joggend, mit einem Mietfahrrad oder in der Stretch-Limo. Am Mirador Punta de Salinas befindet man sich am südlichsten Punkt des uruguayischen Festlands. Markiert wird das durch eine entsprechend große Nationalfahne. Inmitten all der Villen erhebt sich das eigentliche Wahrzeichen von Punta del Este: der „Faro“, also der Leuchtturm samt zugehöriger Plaza und netter Kirche. Unser Tipp: nur ein paar Meter weiter, wo die Calle 12 auf die Calle 7 trifft, befindet sich die sogenannte „Esquina de los cuatro mares“. An dieser Kreuzung hat man das Gefühl auf einer Insel zu sein: wohin man auch blickt – nur Wasser …

Uruguay-Fahne

Uruguay-Fahne

 

Die zwei „Strand-Arten“ von Punta del Este

Das eigentliche Highlight von Punta del Este sind aber die Strände. Und deren Lage ist faszinierend! Wählt man einen der östlichen Strände wie z. B. die ca. 8 km lange Playa Brava, so hat man das rauhe, wellige, kühl-klare Atlantikwasser vor sich. Man ist der offenen See zugewandt und es geht immer eine erfrischende Brise. An diesem Strand befindet sich auch das „Monumento Los Dedos“ oder auch „La Mano“ genannt. Fünf Finger einer halbvergrabenen Riesen-Hand ragen dort aus dem Sand. Ein echter Hingucker und witziges Fotomotiv! Will man allerdings ein Bild davon ohne fremde Touristen machen, muss man jedoch wohl oder übel schon frühmorgens kommen oder aber sehr viel Glück haben.

La Mano, Punta del Este

La Mano, Punta del Este

 

In vielleicht 250 m Luftlinie Entfernung von diesem Kult-Monument beginnt auf der anderen, westlichen Seite der Halbinsel die Playa Mansa. 17 km lang erstreckt sich dort „der zahme Strand“. Der Name passt perfekt. Kaum ein Wellenschlag erreicht das Ufer, kaum eine Brise bewegt die Luft. Das Wasser ist einen Tick wärmer und von leicht rötlich-brauner Färbung. Der Einfluss des Rio de la Plata schlägt sich außerdem im Salzgehalt nieder. Hier fühlen sich Kleinkinder wohl, aber auch für Jet-Ski-Liebhaber ist das plane Wasser ideal. Schöne Holzstege führen oberhalb des Strands entlang. Immer wieder hat es Süßwasser-Duschen. Zwischen den zahlreichen Hochhäusern in erster Reihe thront pompös das „Conrad„, erstes Hotel am Platz mit großem Casino und berühmten Poker-Turnieren.

Was lässt sich sonst noch machen in Punta del Este?

  • Durch die von Palmen gesäumte Avenida Gorlero flanieren und in den teuren Markenläden shoppen.
  • Einen Boots-Ausflug zur vorgelagerten Isla Gorriti mit Pinienhainen und Ruinen unternehmen.
  • Sehen und gesehen werden im chicen Nobel-Yachthafen.

Für uns Musiker aber ist vor allem eine schwarze Plakette in Hafennähe interessant. Diese verrät nämlich, dass Astor Piazzolla immer wieder in Punta del Este verweilte und auch komponierte (wenn er nicht gerade auf Hai-Jagd war). Der Stadt gewidmet sind das Stück „Escualo“ und seine „Suite„, die übrigens auch als Filmmusik in „12 Monkeys“ verwendet wurde.