Ankunft in Rarotonga, Cook-Inseln

Wir erreichen Rarotonga an einem wolkenverhangenen März-Morgen mit dem Kreuzfahrtschiff MS Amadea, dem Traumschiff. Von Neuseeland kommend, hatten wir gerade erst die Datumsgrenze überschritten. Nach nunmehr vier Seetagen war uns allen wieder nach etwas Festland unter den Füßen zumute. Als alte Wanderfreunde hatten wir uns zielsicher „The Needle“ als Ziel auserkoren. Einziges Problem dabei: das Wetter.

Die Küste von Rarotonga

Die Küste von Rarotonga

 

Rarotonga ist die größte der 15 Cook-Inseln im südlichen Pazifik. Sie ist außerdem die Hauptinsel und auch die am dichtesten bevölkerte (über 10.000 Einwohner). Die typische Vulkaninsel hat mittig ihre höchsten Erhebungen (über 600 Meter). Von dort fließt das Wasser ringsherum in Sturzbächen Richtung Meer. Da Rarotonga in der von Zyklonen heimgesuchten Region des Pazifiks liegt, schwillen diese bisweilen schon mal stark an. Wir erleben zum Glück keinen Sturm, aber die dunklen Regenwolken hängen so bedrohlich in den Berghängen, dass wir uns von vornherein rüsten müssen. Mitgenommen auf unsere Tour wird nichts, was nicht nass werden darf. Unsere Smartphones zum Beispiel bekommen dünne Plastiktüten um.

Rarotongas „Hauptstadt“

Unsere Tenderboote legen ganz  in der Nähe des klitzekleinen Hafens der „Hauptstadt“ Avarua an. Das Städtchen selbst bietet kaum Sehenswürdigkeiten und so begeben wir uns sogleich gezielt auf Wanderung. Von der Küstenstraße Ara Tapu biegt am Ende der Hafengegend gleich der „Uruau Drive“ Richtung Inland ab. Hat man diesen ersteinmal gefunden, ist die weitere Orientierung sehr einfach. Wer keinen Zeitdruck hat, kann vom Uruau Drive noch in westlicher Richtung etwa 500 Meter Umweg machen für einen netten Blick über die Stadt. Uns aber zieht es direkt nach Süden, immer weiter landeinwärts, den wolkenverhangenen Bergklippen entgegen. Nach etwa 3 Kilometer endet die gut ausgebaute Straße an einem Parkplatz. Hier beginnt nun der Cross-Island-Track. Er führt via unser Ziel „The Needle“ auf die andere Seite der Insel. Hätten wir mehr Zeit und besseres Wetter, würden wir gerne den ganzen Pfad machen. Von der anderen Seite fahren Taxis oder Busse zurück nach Avarua.

„The Needle“ im Blick

Regen setzt ein. Starker Regen. Wir werden schnell klitschnass bis auf die Haut. Steil geht es nach oben. Der Weg wird immer rutschiger. Man muss nun höllisch aufpassen. Völlig durchnässt erreichen wir einen gipfelnahen Aussichtspunkt. Zu sehen ist die steil aufragende Bergspitze von „The Needle“. Sie macht ihrem Namen wirklich alle Ehre. Wir nähern uns weiter unter tropischen Schauern und erreichen schließlich den Fuß der Kletter-Kuppe. Wer hier nun ganz nach oben möchte, sollte dringend über genug Erfahrung, entsprechende Ausrüstung und vor allem aber besseres Wetter verfügen. Wir begnügen uns mit ein paar regennassen Erinnerungsfotos und machen uns auf den Rückweg. Als Belohnung wartet auf dem Schiff schon die heiße finnische Sauna mit Blick auf „The Needle“. Wer hätte gedacht, dass wir in der Südsee diese skandinavische Errungenschaft noch so schätzen lernen würden …

The Needle, Rarotonga

The Needle, Rarotonga