Ausgangspunkt Saint Denis, Hauptstadt von La Reunion

Wer mit dem Flugzeug nach La Reunion gelangt, landet automatisch in der Hauptstadt Saint Denis. Mit 145.000 Einwohnern ist sie auch größte Stadt dieses französischen Übersee-Départements. Herausragende Sehenswürdigkeiten besitzt sie allerdings nicht. Wer mit der Fähre von Madagaskar bzw. Mauritius oder aber (wie wir) mit einem Kreuzfahrtschiff ankommt, findet sich 10 Kilometer weiter westlich in Le Port wieder. In jedem Fall hat man aber einen dieser beiden Orte der Nordküste als Ausgangspunkt für Unternehmungen. Mit Crystal Serenity bzw. MS Europa 2 verschlug es uns bereits zweimal auf dieses wundervolle Eiland mitten im Indischen Ozean. Beide Male machen wir tolle Ausflüge, allerdings sehr unterschiedliche …

Bilderbuch-Strand in Saint-Gilles-Les-Baines

Das Klima in Saint-Gilles-Les-Bains ist dank der Westlage (40 km von Saint Denis) deutlich weniger feucht als anderswo auf der Insel. Dank einer schönen Lagune und tollen Sandstränden hat sich hier die beste touristische Infrastruktur entwickelt. Es gibt hier alles, was der sonnenhungrige Strandurlauber braucht. Wer schwimmen oder gar surfen oder tauchen will, muss sich allerdings des weltweit höchsten Hai-Risikos bewusst sein. Immer wieder kommt es zu Angriffen, teils auch mit Todesfolge. Wir bevorzugen für den Moment einen Spaziergang entlang der netten Strand-Promenade. Schließlich müssen wir heute Abend an Bord noch ein Konzert geben!

 

Saint Gilles Les Bains, La Reunion

Saint Gilles Les Bains, La Reunion

 

Der Vulkan Piton de la Fournaise

Bei unserem zweiten Aufenthalt in Saint Denis haben wir mehr Zeit und mieten uns einen Wagen. Eine Autobahn verläuft komplett rings um die Insel. Wenn nicht gerade Rush Hour ist, bringt sie einen in kurzer Zeit an jeden beliebigen Küstenpunkt. Bei Saint-Pierre im Süden heißt es dann landeinwärts und steil bergauf. Der Weg ist passabel ausgeschildert, schließlich wollen wir zur Sehenswürdigkeit Nr. 1 von La Reunion: der Piton de la Fournaise (= Bergspitze des Glutofens). Der Vulkan ist einer der aktivsten der Erde und seit 2010 auch Welt-Naturerbe der UNESCO. Zuvor gelangt man nach steiler Auffahrt zunächst an den Aussichtspunkt „Nez de Boeuf„. Ein Halt lohnt sich in jedem Fall, denn der Ausblick von der „Rindsnase“ in den Canyon des Rivière de Remparts ist einfach atemberaubend!

Blick vom Nez de Boeuf, La Reunion

Blick vom Nez de Boeuf, La Reunion

 

Weiter geht´s. Immer bergauf, immer in Serpentinen. Die Landschaft wird düsterer. Die Straße endet. Die weiterführende Schotterpiste hat soviele Schlaglöcher, dass wir etwas Angst um unseren Mietwagen bekommen. Wir beschweren uns nicht, früher bestand die „Anreise“ nämlich in einer mehrtägigen Fussmarsch-Expedition. Schließlich erreichen wir auf 2354 Metern Höhe den finalen Parkplatz am Vulkan. Dann sofort die Enttäuschung: alles voller Nebel! Das soll oft passieren, hören wir. Wir wärmen uns ein wenig auf im Kiosk und lesen uns ein wenig in die museumsähnlich aufbereiteten Informationen dort ein. Als wir uns gerade wieder auf den Rückweg machen wollen, reißt plötzlich der Nebel auf! Von der Aussichtsplattform gibt das Wetter für etwa 15 Minuten einen überwältigenden Blick über die innere Caldera des Vulkankraters frei. Absoluter WOW-Moment!!!

Pinton de la Fournaise, La Reunion

Pinton de la Fournaise, La Reunion