Die vorgelagerte Insel Sainte Marie auf Madagaskar
Wir sind unterwegs mit dem amerikanischen Kreuzfahrtschiff Crystal Serenity von Mauritius nach Madagaskar. Der Routenverlauf sieht einen Stopp auf einer vorgelagerten Insel im Nordosten Madagaskars vor – Sainte Marie. Wir liegen auf Reede und steuern mit dem Tenderboot dessen Hauptstadt Ambodifotatra an. Ein Anziehungspunkt für den Tourismus hier ist sicherlich die Beobachtung der von der Arktis kommenden Buckelwale. Von Juli bis September finden sie hier hervorragende Bedingungen ihre Jungen groß zu ziehen.
Da wir außerhalb der „Wal-Saison“ hier eintreffen, müssen wir uns Alternativen überlegen. Etwas Internet-Recherche bereits im Vorfeld lässt ein bestimmtes Ziel ins Visier rücken. Noch nicht ahnend, dass es im Gegensatz zu der eher belanglosen Stadt Ambodifotatra ein wahres Highlight sein wird. Wir organisieren uns eines der zahlreichen Tuk-Tuk-Taxis und lassen uns an die südlichste Spitze der Insel (15 km) chauffieren. Dort befindet sich, zu unserem Erstaunen, ein kleiner „Flughafen“ – der Sainte Marie Airport. Die immerhin asphaltierte Landepiste ist nicht umzäunt und besitzt auch kein einziges Gebäude, geschweige denn einen Tower. Fast täglich aber fliegt Air Madagascar aus der Hauptstadt Antananarivo kommend hierher.

Fahrt zur südlichen Spitze von Sainte Marie
Wir nähern uns dem unberührten tropischen Eiland Ile aux Nattes
Unser Fahrer setzt uns an der südlichsten Spitze der Insel ab und eine weitere kleine vorgelagerte Insel macht sich von hier aus erkennbar – Ile aux Nattes. Und um dahin zu gelangen ist man schließlich auf die einheimischen Kanufahrer angewiesen, die Touristen für ein paar Dollar übersetzen. Wir suchen uns einen passenden Gondoliere und lassen uns die knapp hundert Meter übers Wasser gleiten. Durch die Unzugänglichkeit dieses Eilands, lässt sich bereits bei der Überfahrt eine authentische Ursprünglichkeit abseits des Massentourismus vermuten.

Mit dem Kanu zur Insel Ile aux Nattes auf Madagaskar
Robinson-Crusoe-Feeling im Pazifik
Und so war es auch: Wir beschreiten diese Insel und fühlen uns sofort an Robinson Crusoe erinnert. Ein idyllisches und unberührtes Fleckchen Erde auf dem man lediglich per pedes voran kommt. Lediglich ein paar kleinere Bungalow-Resorts, die meist von europäischen Aussteigern betrieben werden, finden sich hier. Eine Inselumrundung dauert etwa eine gute Stunde zu Fuß. Vorbei an paradiesischen Sandstränden, ins Wasser hineinragenden Palmen und immer wieder kleineren Hütten, die hauptsächlich von Backpackern bewohnt werden. Mit etwas Glück entdeckt man noch einen der hier lebenden Lemuren, eine Affenart die ausschließlich auf Madagaskar beheimatet ist.

Die Lemuren von Madagaskar
Wir verbringen einen halben Tag auf diesem traumhaft schönen Fleckchen Erde. Wir genießen vor allem die Abgeschiedenheit, die Ursprünglichkeit und die Naturbelassenheit hier. Erst dann machen wir uns wieder zurück in Richtung Kreuzfahrtschiff. Kontrastprogramm pur!
Fazit: Einer der schönsten Orte der Welt, die wir bisher kennenlernen durften. Absolut empfehlenswert!