Wladiwostok – Russlands Tor zum Pazifik
Mit der MS Amadea, bekannt als das ZDF Traumschiff, sind wir rund um Japan unterwegs und machen einen Abstecher nach Russland. Genauer gesagt nach Wladiwostok! Den russischen Boden zu betreten stellt sich immer wieder als schwieriges Unterfangen dar. Entweder man besorgt sich umständlich ein teures Visum im voraus oder man bucht einen Ausflug. Wir entscheiden uns für Letzteres und sind gespannt was uns erwartet.
Gastgeber des APEC Gipfels im Jahr 2012
Soviel vorweg: Wladiwostok bekam aufgrund des APEC Gipfels im Jahr 2012 eine Milliarden-Spritze. Es wurde kräftig gebaut. Mit der Insel verbindet die Stadt jetzt eine der längsten Hängebrücken der Welt: Kosten: 740 Millionen Euro. Gleich dahinter die riesige Universität für 50.000 Studenten: 1,7 Milliarden Euro. Viel zu groß, sagen Kritiker, obwohl alle Fakultäten der Stadt hierher auf die Insel umgesiedelt werden.
Früher ging von der Insel Russki eine Fähre direkt nach Wladiwostok. Die wurde nach dem Bau der Milliardenbrücke eingestellt, genauso wie ihre lokale Buslinie. Die meisten der gerade einmal 5.000 Einwohner auf der Insel haben kein Auto – sie müssen jetzt lange auf den Bus aus der Stadt warten. Ein letztliches sehr umstrittenes Projekt. Die Zukunft wird zeigen ob die Stadt tatsächlich, wie von Putin angepeilt, zum „San Francisco des Ostens“ avanciert.
Die Sehenswürdigkeiten der Stadt
Wir jedenfalls werden mit dem Bus zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt chauffiert. Zuerst fahren wir zum Adlernest-Berg, von dem aus sich ein fantastischer Blick über die Stadt erhaschen läßt.

Blick vom Adlernest-Berg über Wladiwostok
Danach fahren wir zum Sportzentrum, wo sich das Stadion von Dynamo Wladiwostok befindet. Der Sporthafen an sich bietet wenig Sehenswertes, vielmehr aber die direkt dahinter liegende Bucht. Die ist nämlich bis weit ins Meer hinaus zugefroren und wird von zahlreichen Hobby-Anglern zum Eisfischen genutzt. Ein faszinierender Anblick!

Zugefrorene Bucht in Wladiwostok
Weiter geht es zum Zentrum Wladiwostocks mit seinem „Denkmal den Kämpfern für die Macht der Sowjets“. Es ist eines der berühmtesten Symbole von Wladiwostok und Hauptvisitenkarte der Stadt. Ganz in der Nähe befindet sich auch das berühmte Kaufhaus von Kunst und Albers. Die Stadt verdankt diesen Prachtbau den unternehmungslustigen deutschen Staatsangehörigen Gustav Kunst und Gustav Albers, die 1864 aus Hamburg gekommen sind.

Zentrum Wladiwostok
Ein weiteres Highlight dieser Stadt ist natürlich der Bahnhof der Transsibirischen Eisenbahn. Hier beginnt mit 9288 Kilometer die längste Bahnstrecke der Welt. Die „Transsib“ kreuzt zwei Kontinente, durchquert 189 Städte, überquert 16 große Flüsse und durchfährt heute acht Zeitzonen und unzählige Tunnel bis Moskau. Der prächtige Bahnhof mit seinen bunten Kacheln und historischen Motiven ist ein Must See und bildet einen schönen Abschluss unserer Sightseeing Tour.

Bahnhof in Wladiwostok